tags im museum [Serie 07|2020]

CORONA-WHITEOUT ODER DIE ANATOMIE DER STILLE

Ein Whiteout beschreibt das Verschwimmen von schneebedecktem Boden und grauem Himmel durch die diffuse Reflexion des Sonnenlichts zu einer amorphen Masse, die jegliche Orientierung nimmt. Er vermittelt das Gefühl, daß man sich in einem unendlichen, konturenlosen Raum befindet, in dem man sich zu verlieren droht. So erholsam der Besuch einer Ausstellung zur Zeit auch ist, so beschleicht einen, beim Flanieren durch leere Räume, doch auch das Gefühl eines Corona-Whiteouts, sind doch Interaktion und Kommunikation essenzielle Prozesse für die Bedeutungsproduktion von Kunst. Es ist dieses Gefühl, was diese, von wabernder Kontrastarmut und Leere geprägte Serie, transportieren soll. Fröhliches Verlieren in der Welt der amorphen Orientierungslosigkeit!

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