Eingeborene werden sich erinnern — fuhr man durch den Freihafen mußte man irgendwann auch wieder die Grenze zum Zollinland überqueren. Als Kind war damit immer eine gewisse Spannung verbunden: winken die Grünuniformierten an der Brücke über den Zollkanal einfach durch oder starten sie das volle Programm. Das war immer so ein bißchen Abenteuer, wie im Urlaub. Mit dem Ende des Zollauslands im Freihafen nach über 120 Jahren, war damit allerdings Schluß. Nachdem im 19. Jahrhundert für den Bau der Speicherstadt Wohngebiete dem Erdboden gleichgemacht wurden, ging die Entwicklung am Ende des 20. Jahrhunderts in die entgegengesetzte Richtung — jetzt mußten Speicher und Hafeninfrastruktur weichen. Über viele Jahre wurde der Bereich zwischen Baumwall und Elbbrücken zu einer interessanten Mischung aus Ruinenfeld, Großbaustelle und, immer noch etwas steril wirkendem, Neubauviertel, die immer wieder neue Perspektiven bietet.